Den Begriff „agiles Marketing“ erklärt jeder anders. Meine Lieblingsbeschreibung ist: Es ist eine Form des Marketings, die es erlaubt, innerhalb kurzer Zeit das Richtige zu tun. Woher weißt Du, was richtig ist? Ganz einfach: ausprobieren. Du setzt kleine Schritte in die Praxis um, lernst aus der Reaktion der Zielgruppe und testest erneut. Häufiges Wiederholen in kurzen Zeitabständen und kontinuierliches Anpassen helfen Dir, schnell ans Ziel zu kommen. Dinge, die Deine Zielgruppe nicht haben will, verwirfst Du schnell - das spart viel Geld und Mühe. Wesentlich ist, dass Du relevante Ergebnisse laufend lieferst. Lange Zeiträume, in denen im Marketing nichts passiert, gibt es also nicht. Ein weiteres Merkmal agilen Marketings ist, dass Du nicht versuchst, möglichst viele Maßnahmen schnell umzusetzen. Vielmehr versuchst Du, Dein Ziel mit möglichst wenig Maßnahmen zu erreichen.
Was steckt da alles drin?
Im agilen Marketing nutzt Du Werkzeuge, Vorgehensweisen und Prinzipien aus den Bereichen Lean-Start-Up, Scrum, Kanban, Management 3.0, Extreme Programming, u.v.m. Vorausschauendes Denken ist selbstverständlich, Du hast Ziele, eine Vision bzw. eine Mission.
Beim agilen Marketing arbeitest Du mit einem Task-Board, das dem Team eine Übersicht der Aufgaben liefert. Ein gutes Taskboard ist klar und einfach gestaltet. Es hilft Dir, Abläufe priorisiert, flüssig, verzögerungsfrei zu gestalten und den aktuellen Stand der Dinge zu visualisieren. Wenn Du es lieber magst oder das Team verteilt ist, nutzt Du Softwarelösungen wie Trello, Jira oder ähnliches. Sonst kannst Du ein Whiteboard mittels Post-Its in ein Taskboard verwandeln. Zur Priorisierung von Aufgaben nutzt Du verschiedene Methoden wie das Impact Mapping. Dadurch stellst Du sicher, dass Dein Vorhaben für die Zielgruppe wirklich relevant ist. Für das Durchführen von Experimenten kannst Du beispielsweise die Popcorn-Flow-Methode ausprobieren. Nicht sinnvolle Aufgaben erkennst Du schnell und eliminierst diese.
Die Art der Teamarbeit ist im agilen Marketing entscheidend. Du kannst beispielsweise nach Scrum arbeiten. Was das genau ist und wie es funktioniert ist eine Geschichte für sich. Die Ergebnisse können wirklich beeindruckend sein. Vielleicht magst Du meinen nächsten Blog hierzu lesen. Ob Scrum oder nicht, sorge dafür, dass das Team möglichst wenig von Dritten abhängig ist. Lass die Dinge nicht halbfertig liegen, weil die Unternehmensleitung keine Entscheidung trifft. Auch hier gibt es Wege und Lösungen.
Wie läuft's in der Praxis ab?
Im agilen Marketing führst Du üblicherweise Daily Standup-Meetings, Reviews und Retrospektiven durch. Diese Ereignisse dienen dazu, die Transparenz zu erhöhen und Dinge zu verbessern.
- Ein Daily Standup ist eine 15minütige, täglich stattfindende Kurzbesprechung. Das Team tauscht sich darüber aus, was gestern getan wurde, was heute ansteht und ob es irgendwelche Hindernisse gibt. Kontrolle ist hier kontraproduktiv.
- Beim
einem Review besprecht ihr, wie die Zielgruppe auf durchgeführte Aktivitäten
reagiert hat und was als Nächstes getan werden soll. Auch Zeitplan und Budget
werden hier thematisiert.
- Retrospektiven sind für Dich unverzichtbar, wenn es darum geht, die Zusammenarbeit im Team, Werkzeuge und Prozesse zu reflektieren. Hierfür kannst Du auf Methoden wie Powerful Questions, Real Options, Moving Motivators und Ähnliches zurückgreifen.
Agiles Marketing basiert auf definierten Prinzipien und geht über eine Handvoll Tools und Methoden deutlich hinaus. Für Entdecker und Macher ist es daher perfekt. Agiles Marketing kannst Du mit einer Intensität betreiben, die für Dich und Deine Organisation am besten passt. Ich habe es für mich für entdeckt – und liebe es.
Probiere agiles Marketing ruhig mal aus, vielleicht hilfst es Dir. Und wenn Du Fragen hast, frag einfach.